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Weihnachten Früher und Heute – Nachdenkliche Worte

Weihnachten Früher und Heute – Nachdenkliche Worte

Früher war alles besser…. Das hörte ich meine Mutter immer sagen damals als ich noch ein Kind war. Ich hab es damals nicht verstanden und mich immer gewundert warum sie das sagte. Heutzutage, viele Jahrzehnte später, weiss ich was sie damit gemeint hatte. Damals als Kind freute man sich jedes Jahr schon Wochen vorher auf Weihnachten. Man konnte es nicht erwarten, am 1. Dezember sein Adventskalendertürchen aufmachen zu dürfen. Heutzutage ist der 1. Dezember ein Tag wie jeder andere. Früher schrieb man Briefe an den Nikolaus und an das Christkind. In der Hoffnung, dass diese auch beantwortet werden. Ich habe auf jeden Brief eine Antwort bekommen. Habe mich zwar gewundert warum das Christkind die gleiche Handschrift wie meine Mama hatte, aber das störte mich nicht. Ich konnte nächtelang nicht schlafen vor dem Hl. Abend vor lauter Aufregung. Heutzutage kann ich nicht schlafen vor lauter Stress in der ach so „besinnlichen“ Vorweihnachtszeit. Als Kind war der Heilige Abend der schönste Tag im Jahr für mich. Am Hl. Abend habe ich immer mit meinen Eltern in der Früh den Weihnachtsbaum geschmückt. Diesen haben wir immer einen Tag davor frisch geholzt damit er möglichst lange hält. Heute schmeissen die meisten Menschen den Baum schon vor Silvester aus Ihren „guten“ Stuben. Naja zurück zum Hl. Abend bei mir als Kind. Nachdem der Baum geschmückt wurde, habe ich immer mit meinem Vater den Vormittag verbracht bis zum Mittag. Mama hatte immer viel zu tuen. Sie musst ja schliesslich dem Christkind beim Einpacken helfen. Als es Nachmittag wurde bin ich mit meiner Mutter dann immer um 16 Uhr in die Kindermette gegangen.  Mein Vater hat sich immer um den Weihnachtsgockel gekümmert. Es gab bei uns jedes Weihnachten Hähnchen mit Pommes und Kartoffelsalat. Die Kindermette war jedes Jahr gleich, aber dennoch immer ein Erlebnis als die ganze Kirche zum Ende dann Stille Nacht Heilige Nacht gesungen hat. Danach sind wir mit dem Auto durch unsere Stadt gefahren und geschaut wie schön die Fenster und Häuser geschmückt waren. Auch das hat im Laufe der Zeit immer mehr nachgelassen. Heutzutage legen halt viele Menschen keinen Wert mehr darauf. Später sind wir heimgefahren wo mein Vater schon mit dem Essen wartete. Nachdem Essen musste ich dann immer mit meinem Vater nach oben gehen. Plötzlich hat das Glöckchen geklingelt und wir durften nach unten… Das Wohnzimmer war immer schön geschmückt und der Weihnachtsbaum erstrahlte in vollem Glanze. Jedes Jahr lief die gleiche Platte mit alten Weihnachtsliedern. Wir nannten sie immer Schnitzelplatte weil sie so alt war, dass es klang als ob ein Wiener Schnitzel im Öl brutzelte. Aber sie gehörte einfach dazu. Wir haben immer mitgesungen, Plätzchen gegessen und Geschenke ausgepackt und uns einfach ein paar sehr schöne Stunden bereitet. Damals war es wirklich besinnlich und sehr schön.

Heutzutage bin ich alleine und feiere mit mir selbst Weihnachten. Mama lebt nicht mehr. Papa ist zu weit weg und ich bin jedes Jahr froh wenn ich diese „besinnliche“ Zeit überstanden habe. Wird vielen so gehen, sag ich mir dann immer und denke traurig und wehmütig an die schöne Weihnachtszeit zurück…